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Hier findest Du mein
MdS-Tagebuch und mehr oder weniger die ganze Vorgeschichte ...
Das Groß-Gerauer Echo veröffentlichte am 19.05.03
einen Bericht über Angie & mich.
Hier ist der Link zu dem
Artikel
Wie Angie den MdS erlebt hat, beschreibt sie auf
ihrer
eigenen Homepage
Inhalt dieser Seite:
Vorgeschichte
Mitte August 2001
Beim ‚Foulee de la Soie‘ in China beschließen Angie und
ich gemeinsam mit Margo, Chris und Ron, drei der Engländer, welche wir in China
kennengelernt haben: wir treffen uns in 2 Jahren beim ‚Marathon des Sables’ (MdS)
in der Sahara.
18.09.02
Gamaschen in Auftrag gegeben.
27.09.02
Anmeldung zu Anke Molkenthin geschickt.
01.10.02
Eingangsbestätigung von Anke Molkenthin erhalten:
unsere Startplätze sind uns sicher!!!
Jubel!!! Angie und Edgar sind drin!!!
16.10.02
Heute beim Laufen die Stirnlampe getestet. Funktioniert
ganz gut und ist schön leicht. Das Band drückt etwas, vielleicht nicht ganz so
eng stellen.
30.10.02
Die Gamaschen sind fertig; ich habe sie gleich
abgeholt!!! Kosten: 38,-€
02.11.02
Gestern erstes Training im Sportstudio (Brust,
Schultern und Rücken). Bisher kein Muskelkater, am Montag geht's weiter ...
24.11.02
Der erste Lauf nach einer 2-Wochen Laufpause ist Super:
mit Christine, Rainer, Helmut, Andreas und noch einigen vom Läuferstammtisch
nach Königstein gefahren und dort die 3 'Berge' kleiner Feldberg, großer
Feldberg und Altkönig (hin und zurück über Fuchstanz) abgelaufen. Mit
Wolfskin-Rucksack (Mr. Bike), aber leicht, nur Pulli, Wasserflasche, trockenes
Shirt und Regenjacke als Inhalt. Es macht Spaß, bergauf Mountainbiker zu
überholen J!!!
08.12.02
Siebengebirgsmarathon mit Rucksack gelaufen. Ist zwar
kälter als in der Wüste (unter 0°C), aber immerhin sonnig. Die Strecke ist sehr
hügelig (650 HM), die Steigungen befinden sich im wesentlichen zwischen km 3 ...
5 und 33 ... 37, also da, wo's so richtig Spaß machtJ!
Aber das haben wir ja so gewollt.
25.01.03
In Rodgau 50km mit Rucksack (Wolfskin Dr. Bike, weil
Raidlight-Rucksack noch nicht da L)
gelaufen. Dabei auch die neuen Trabuco auf der langen Strecke mit den Falke RU4
Socken getestet. Das geht hervorragend und blasenfrei. Ich werde die neuen
Trabuco in die Sahara mitnehmen, da die Karhu's schon etliche Kilometer auf den
Sohlen haben. Auch das ODLO-Shirt bewährt sich, ich habe nur eine ganz leichte
Scheuerstelle auf der linken Schulter. Ansonsten geht's mir Saugut: DER MdS KANN
KOMMEN!!!
23.02.03
Beim privat organisierten Lauf rund um den Frankfurter
Flughafen kann ich endlich den Raidlight Rucksack testen und stelle dabei fest,
dass die Befestigung der Flaschenhalter an den Trägern noch verbesserungswürdig
ist. Ansonsten sitzt der Rucksack sehr bequem (die kleine Scheuerstelle am
linken Hüftknochen muss man vor dem MdS ‚tapen’). Auch die Trabuco IV mit den
Gamaschen bestehen ihren ersten Test.
15.03.03
6h-Lauf in Nürnberg (aber ohne Rucksack J) als Vorbereitung auf
die lange Etappe beim MdS absolviert.
So langsam rückt der Starttermin
näher, Angst vor dem Versagen wechselt fast täglich mit der Vorfreude auf das,
was da auf uns zukommt, ab. Die Ausrüstung ‚steht' jetzt schon fast (bis auf
wenige Kleinigkeiten). Rucksack, Schlafsack und Topf sind so die teuersten Teile
der Ausrüstung, welche ich zwischenzeitlich erneuert habe. Hier steht aber
vorwiegend die Gewichtsersparnis im Vordergrund, schließlich will ich so wenig
wie möglich im Rucksack durch die Sahara schleppen müssen ...
Bei der Ernährung bin ich mir noch
nicht so sicher, was ich mitnehmen werde, das kann sich noch ein paarmal ändern.
Die Zusammenstellung meines Speiseplans ändert sich täglich, prinzipiell stehen
aber selbst gemischtes Müsli morgens, eine Tütensuppe nach dem Lauf und eine
Trekkingmahlzeit abends auf dem Plan. Unterwegs gibt’s Riegel und Gel sowie
Nüsse und Beef Djerkey als Kontrast zu den süßen Riegel und Gels.

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Vor
dem Start (in Marokko) ...
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na, welche
Startnummer hatte ich wohl ??? |
03.04.03
Der Abflug in Frankfurt verspätet sich um fast 3h.
Dadurch hat man Zeit, die anderen Teilnehmer etwas zu ‚beschnuppern', und sich
mit anderen Leuten über deren Motive für die Teilnahme am ‚Marathon der Leiden'
zu unterhalten. Es sieht so aus, als ob alle zwischen Freude und zumindest
Respekt vor dem, was da auf uns zukommt, schwanken. Jetzt gibt es aber kein
zurück mehr! Die Wartezeit in Casablanca verkürzen wir uns mit leckerem
marokkanischen Pfefferminztee und dann sind wir auch schon (na ja, nachts um
01:00!) im Hotel. Das Hotelzimmer ist einfach aber gut, die Dusche ohne
Duschkabine garantiert ein überschwemmtes Bad am Nächsten morgen nach dem
duschen. Und: Es gibt warmes Wasser!!!
04.04.03
So, die vorerst letzte Nacht in einem Bett ist vorüber,
die letzte Dusche für die nächste Zeit auch genossen, das Bad schwimmt (wie
vorhergesehen), jetzt können wir zum Frühstück übergehen. Anschließend fahren
wir in Bussen von Quarzazate nach Erfoud, wo der diesjährige MdS beginnt. Im
Bus werden die Roadbooks verteilt. Die Strecke ist die gleiche wie vor zwei
Jahren, so erfahrene Wüstenfüchse wie Danny (Verdam) sehen da kein großes
Problem. Während der Fahrt hat man genügend Zeit, das Roadbook (enthält die
detaillierte Beschreibung der einzelnen Strecken mit Richtungsangaben und
Informationen zur jeweiligen Streckenbeschaffenheit) zu studieren. Ich versuche
zunächst einmal, die verwendeten Bezeichnungen für die Beschreibung der
Streckenbeschaffenheit zu verstehen, kann mir aber hauptsächlich ‚Sandy', ‚Hilly'
und ‚Small dunes' merken, da diese am häufigsten vorkommen. Na, das kann ja
heiter werden! Die Fahrt im Bus wird für uns Läufer zur ersten Herausforderung
des MdS: Eine dringend notwendige Pinkelpause ist im Zeitplan nicht vorgesehen
und wird erst nach intensiver Intervention großzügig gewährt.
Die Busfahrt endet (fast) mitten in der Wüste, die
restlichen 5 km bis zum ersten Biwak werden auf der Ladefläche von LKW
(erinnert irgendwie an Viehtransporte) zurückgelegt. Die LKW fahren meist in
Gruppen, wobei natürlich jeder Fahrer zuerst im Biwak ankommen will (und staubig
waren wir ja vorher schon J).
Im Biwak angekommen, suchen wir
uns einen Platz in einem der unserer Gruppe zugeteilten Zelte: Wir sind als
‚Ausländer' mit 5 Österreichern in einem Zelt. Na, das kann ja heiter werden!
Herbert kündigt gleich an, dass diese Woche für uns zu einer Grenzerfahrung
werde. Im Nachhinein betrachtet hatte er auch recht!
Hier also die Belegschaft von Zelt 88: Ingrid, Harry
und Markus (vom Team „Austria“) aus Niederösterreich, Vittorio aus der Nähe von
Karlsruhe, Herbert und Kurt aus der Nähe von Salzburg und mittendrin Angie und
ich aus Groß-Gerau.
Ach so zum Thema Zelt: Sonnenschutz mit Teppicheinlage
wäre die richtigere Bezeichnung gewesen. Das Zeltdach besteht aus
zusammengenähten Kaffeesäcken, welche mittels Holzstangen aufgespannt werden.
Diese Berberzelte sind üblicherweise an 2 Seiten offen, sodass der Sand freie
Bahn durch das Zelt hat!
Nachdem die ersten Kontakte geknüpft sind, geht's auf
eine kleine Erkundungstour im Teilnehmer-Biwak. Auch Margo, Chris und Ron
(unsere englischen Freunde) haben ihr Plätzchen im Biwak gefunden. Wir freuen
uns riesig, alle wiederzusehen! Das, was wir vor 2 Jahren (muss
jugendlicher Leichtsinn gewesen sein J)
mal so ins Auge gefasst haben, wird jetzt zur Realität! Wir sind in der Sahara
beim MdS!
Das Abendessen sowie die komplette Verpflegung des
nächsten Tages wird noch vom Veranstalter gestellt: Klasse, ein mehrgängiges
Menü für fast 700 Läufer und das mitten in der Wüste! Muss man mal gesehen und
mitgemacht haben! Ob wir nicht doch noch schnell bei der Organisation ‚anheuern'
sollten (die wird die ganze Woche über so gut verpflegt und hat ordentliche
Zelte!)? Ok, wir wollen doch aus eigenem Antrieb leiden!!! Ab 19:00 Uhr wird es
dunkel, ab 20:00 Uhr in unserem Zelt (und in den anderen auch) ruhig: gute
Nacht!
05.04.03
Die erste Nacht im Berberzelt ist ernüchternd: Saukalt
(Angie & ich frieren trotz zweier dünner Fleecepullis im Schlafsack) und der
Boden (so ein Teppich ist kein Ersatz für eine ordentliche Matratze) ist nix für
meine verwöhnten Knochen! So werde ich diese Woche nie überleben (dachte ich
J)! Ok, heute muss
man sich also von seinem restlichen Gepäck trennen und endgültig entscheiden,
was man die nächsten 7 Tage im Rucksack durch die Sahara schleppt! Doch den
etwas dickeren Fleecepulli (der war eigentlich nicht eingeplant und ist ja auch
nicht gewogen, aber …), um nachts nicht zu erfrieren? Nein, wir sind hart zu uns
selbst und bleiben bei der vorgesehenen Ausrüstung. Das bisschen Kälte in der Nacht
wird uns schon nicht umbringen! Außerdem bekommen wir von einigen Koreanern,
welche mitbekommen haben, dass Angie in der Nacht sehr gefroren hat,
Einmal-Wärmekissen geschenkt. Diese sehen aus wie überdimensionale Pflaster,
werden direkt auf die Haut geklebt und spenden dann Wärme (ca. 50 °C, wenn ich
die koreanische Bedienungsanleitung richtig interpretiere). Natürlich nehmen wir
dankend an und packen die Wärmekissen (obwohl nicht gewogen J) in den Rucksack. Die
Gepäckabgabe und der Check der Ausrüstung ist bestens organisiert. Zunächst wird
das überflüssige Gepäck abgegeben (das sehen wir erst nach dem Marathon des
Sables im Hotel wieder J),
anschließend wird die mitgebrachte Nahrung gewogen, man bekommt die Notrakete
(gibt's die auch in kleiner?) und die Salztabletten für die Notfallausrüstung
ausgehändigt. Den Abschluss bildet der Check des mitgebrachten EKG sowie die
Befragung nach Schuhgröße und vorheriger Fußpflege. Dann kommt das endgültige ‚ok':
jetzt kann's losgehen!
Ansonsten passiert an diesem Tag nicht viel, Müßiggang
im Biwak ist angesagt. Und: es ist angenehm warm (25 °C) in der Wüste; müssen
wir morgen wirklich laufen?

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1.
Etappe, 06.04.03
Die letzte Nacht war wenigstens etwas wärmer als die
vorherige; vielleicht hat auch der untergelegte Getränkekarton etwas geholfen.
Trotzdem ist die Nacht um 6:00 Uhr zu Ende, da bauen die Berber die Berberzelte
ab: Moin auch! Der Esbitkocher hat seinen ersten Test überstanden: er
funktioniert! Das Feuerzeug stellt sich dagegen als Versager heraus: es ist
leer! Das fängt ja gut an! Der Kaffee ist gut und hilft, wach zu werden.
Nach dem Frühstück wird der Rucksack gepackt, dann
geht’s nochmal auf die Toilette (ha, ha, ha: reingefallen, die gibt’s in der
Wüste nicht! ‚Entsorgung’ in Gottes freier Natur ist angesagt! Noch geht man
meilenweit für einen Busch!) und dann geht’s wirklich los!
Die heutige Etappe ist mit 25km recht kurz und dient
zum Eingewöhnen. Sie führt von Daya (da war wohl das erste Biwak) nach Erg
Chebbi. Das Roadbook vermeldet kleine Dünen, sandige Wadi’s, eine kleine
Ortschaft (Tisserdimine), ein steiniges Plateau und zum Schluss nochmal größere
Dünen
(bis 12m hoch). Die Temperatur heute beträgt 27 °C. Um 9:30 starten 661
Teilnehmer zum 18. Marathon des Sables. Es ist ein
unbeschreibliches Gefühl, mit dabei zu sein (und nicht nur in der ersten Reihe
zu sitzen)!
Die Strecke verläuft anfangs recht flach, ich
beschließe, wenn immer möglich einen Rhythmus von 15 Minuten laufen und
anschließend 5 Minuten gehen einzuhalten, um nicht gleich am Anfang alle meine
'Körner' zu vergeuden. Das funktioniert auch ganz gut. Unterwegs mache ich etliche
Bilder, die Zeit dazu muss einfach ‚drin' sein. Ist schon eine tolle Landschaft!
Und die (wenn auch kleinen) Dünen machen Spaß! Nach der Zielankunft ist erstmal
ein kleines Süppchen und etwas Salziges zum Naschen angesagt! Die Gamaschen
funktionieren einwandfrei, nach der Etappe befindet sich kein einziges
Sandkorn
in meinen Schuhen und die Füße sind trotz Gamaschen nicht geschwitzt! War doch
eine gute Idee! Der Rucksack meldet sich aber auf meinem linken Hüftknochen
zurück: Trotz des als ‚Reibschutz' gedachten Compeed scheuert der Gurt, die
Stelle ist wund! Aber solche Kleinigkeiten sind für die mitreisenden Mediziner
von 'Doc Trotter' kein Problem: das alte Compeed ab, die offenen Stellen
desinfizieren (das brennt ja nur ein kleines bisschen …) und dann gibt's einen
halben Meter Tape, mit dem das Ganze am nächsten Morgen vor dem Start abgeklebt
werden soll. Das war's und das funktioniert auch prima, hier gibt's keine
Probleme mehr. Andere Besucher der Klinik sehen da schon deutlich mitgenommener
aus, die meisten haben ganz ordentliche Blasen an den Füßen (die hatten ja auch
nicht so gute Gamaschen wie wir und/oder zu kleine Schuhe)! Die vielen Gedanken,
welche sich Angie und ich vor dem MdS über unsere Ausrüstung gemacht haben, und
die Zeit, die wir in das Aussuchen und Testen investiert haben, haben sich
gelohnt!
Nach dem Abendessen werfe ich noch einen kurzen Blick
in das Roadbook für die nächste Etappe, schreibe noch ein paar kurze Notizen
fürs Tagebuch und dann ist der Tag auch schon zu Ende!
Ach so: Ich war für die 25km 3:42:07h unterwegs und bin
327ster. Ist doch gar nicht so schlecht für den Anfang! Nach der Etappe fühle
ich mich sehr gut, ich bin schon ganz gespannt auf die Dünen morgen!
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2.
Etappe, 07.04.03
Heute geht's in die Dünen! Die anderen
haben zum Teil schon ordentliche Bedenken, wie das in den Dünen wird; ich denke
an China und freue mich einfach nur. Das Roadbook sagt 2km ‚stony ground' und
dann 13km Dünen voraus! So ist es dann auch tatsächlich.

Die Etappe heute ist 34 km lang und führt
von Erg Chebbi nach Erg Znaigui durch die höchsten Dünen Marokkos (bis 300m
hoch). Die ganz hohen Dünen aber
lassen wir (bis auf 3 arme Irre) ‚links liegen' und kämpfen uns durch die vielen
kleineren Dünen. Die Dünenlandschaft ist einfach grandios! Es macht riesigen
Spaß, über diese großen Sandberge zu laufen, auch, wenn es sehr anstrengend ist.
Leider sind die vielen Dünen auch einmal zu Ende und dann kommen ca. 15km
flaches, steiniges Terrain, auf dem ich wieder meinen Rhythmus von 15 Minuten
laufen und 5 Minuten gehen durchziehen kann. Die Gehpausen nutze ich um
knabbern der salzigen Cashew-Kerne und des Beef Djerkey. Das ist wie gedacht
eine willkommene Abwechslung zu den süßen Gels und Riegel. Dieser
Abschnitt, den man meilenweit überschauen kann, schlägt wohl bei vielen Läufern
auf die Psyche: Man hat den Eindruck, auf der Stelle zu traben! Mir geht es
hervorragend, ich kann etliche Läufer überholen (bin aber am Ende der Etappe
trotzdem nur 332ster; der Rest hat mich in den Dünen, während ich am
Fotografieren war, wohl klammheimlich überholt J).
Die letzten 4km sind fast so, wie der letzte Teil der Dünenetappe von Dunhuang:
noch eine kleine Düne und noch eine und noch eine und und und ... Doch plötzlich
ist auch hier wieder der Zielbogen sichtbar! Ach ja: Die Temperatur trägt auch
zur Steigerung der Anstrengung bei: 37°C bei einer Luftfeuchtigkeit von 17%! Am
Ende des Tages hat im Zelt jeder viele unterschiedliche Eindrücke zu erzählen
und es findet ein reger Austausch statt, wer welche Düne wie angegangen ist bzw.
wen welches Stück (besonders auf der langen Geraden) besonders ‚genervt' hat.
Ich habe mir heute meine erste (kleine) Blase eingefangen (großer Fußzeh rechter
Fuß). So langsam schwellen die Füße an, die Schuhe werden ‚enger'! Die Blase ist
aber nicht weiter schlimm, sie wird in der ‚Klinik' sofort geöffnet, die
überflüssige Haut entfernt, desinfiziert und dann bekomme ich noch ein kleines Compeed mit Fixierungs-Tape vorm Start zur nächsten Etappe morgen. Zum
Abendessen gibt es die ‚Försterin' mit ‚Mousse au chocolat' als Nachtisch!
Anschließend beginnt um 19:30 die nächste lange Nacht in den unendlichen Weiten
der Sahara ...
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3.
Etappe, 08.04.03
Auch heute ist die Nacht um 6:00 Uhr wieder zu Ende, die Berber sind
unbarmherzig und bauen die Berberzelte ab! Meine Knochen und Gelenke scheinen
sich so langsam an die Ungewohnte (weil nicht vorhandene) Matratze zu gewöhnen:
Mittlerweile werde ich nachts nur noch wach, wenn das viele Wasser, welches im
Laufe des Tages den Weg in meinen Körper findet, in der Blase nicht mehr genug
Platz hat ... Außerhalb des Schlafsackes ist es zwar kalt, aber der
Sternenhimmel ist einfach genial! Ich kenn' die zwar nicht alle, aber sie sind
bestimmt alle da (auf jeden Fall sind es viel mehr, als man am viel zu hellen
deutschen Himmel entdecken kann ...). Die Blase am großen Fußzeh sieht schon
wieder ganz gut aus und hat heute Nacht nicht gestört.
Die
heutige Etappe von Erg Znaigui nach Qued El Jdaid ist 38km lang. Das Roadbook
berichtet von einer schwierigen Etappe mit einer ‚hilly area'. Außerdem queren
wir eine Oase und das Dörfchen Jdaid (300 Einwohner in 25 Häusern). Was sind die
‚crevasses', welche im Flussbett zu finden sind? Das klingt anfangs gar nicht so
gut, aber es ist viel leichter, als gedacht! Ich war heute viel schneller
unterwegs, als ich eigentlich vorhatte (5:52:07h). Die letzte Düne nach km 33
‚fliege' ich hinunter! Wohl dem, der gescheite Gamaschen hat! Und der Rucksack
wird jetzt auch zusehends leichter! Ansonsten ist alles im ‚grünen Bereich',
keine weiteren Blasen, auch die Vorhandene verhält sich ruhig. Die Temperatur
steigt noch etwas (37.2°C), dafür sinkt die Luftfeuchtigkeit auf 12%. Heute
machen wir eine weitere Erfahrung: es kann
auch regnen in der Wüste und so ein Berberzelt ist alles andere als dicht! Es
regnet aber nur kurz (trotzdem ist der Regen kalt!) und anschließend ist wieder
eitel Sonnenschein! Jetzt ist ausruhen für die lange Etappe morgen angesagt! So
langsam gewinne ich den Eindruck, dass das Ganze zu schaffen ist. Für die
morgige Etappe gibt es ein Zeitlimit von 36h, zur Not kann man also aus der
einen Etappe zwei auf zwei aufeinander folgenden Tagen machen! Das klingt doch
machbar!
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4.
Etappe, 09.04.03
Heute gilt's: Der Tag der Wahrheit ist gekommen. Vor
mir liegt die längste Strecke, welche ich je am Stück gelaufen (na ja, was man
in der Wüste und mit Rucksack halt so laufen nennt …) bin. Und das mit Rucksack
und in der Wüste bei 37°C (und immer noch 12% Luftfeuchtigkeit)! Aber ich hab's
ja so gewollt! Dem Rest unseres Zeltes geht es ähnlich: Jeder hat Respekt
vor der ‚langen Etappe' oder der ‚Nacht der langen Messer'. Die Emails gestern
Abend haben uns aber noch mal Mut gemacht, es kann eigentlich nichts schief
gehen! Und dann geht's tatsächlich los ...
Die heutige Etappe führt auf 82 km von Qued El Jdaid
nach Rich El Bas. Das Roadbook ist voll von ‚stony ground', die ‚sandy' ist auch
gern zitiert, es gibt auch wieder einige wadi's zum ‚crossen' und den ersten ‚dried
out salt lake'. Na ja, und das Roadbook an sich ist auch schon ziemlich sandig,
wie eigentlich die gesamte Ausrüstung (mehr oder weniger ...). Aber man gewöhnt
sich an alles. Gut gefällt mir die kleine Anekdote von Hans Fesl (dem
Hof-Fotografen unseres österreichischen Radlers Herbert): Bei der
Pressekonferenz am Abend vorher fiel eine neu angekommene Journalistin dadurch
auf, dass sie frisch geduscht roch! Die wäre wohl in allen Zelten auch sofort
aufgefallen: am Geruch erkannt! Aber die etwa 9 Liter Wasser täglich sind
wirklich zu kostbar, um sie zum Waschen zu verschwenden. Zähne putzen muss
sein, aber die 100 ml für eine ‚Katzenwäsche' sind das höchste, was man von
Menge zum Trinken abzweigen kann! Da muss man (und die anderen) eben durch;
es ist ja auch noch keiner 'erstunken', aber es sind schon viele verdurstet! Und
da unser Gehirn ja den eigenen Geruch ausblendet, fällt es einem Selbst auch
nicht auf, wie man ‚müffelt'!
Ok, aber nun zur Etappe: es geht von Qued El Jdaid nach
Rich El Bas. Das Ganze erstreckt sich über 82km, wofür man maximal 36h Zeit hat
(allerdings muss man den 4. CP bei km 45 bis spätestens 16h nach Start wieder
verlassen haben). Unterwegs gibt es diesmal 6 Checkpoints, wobei man auf den
letzten beiden in Berberzelten übernachten oder zumindest ausruhen kann. Die
lange Etappe hat noch eine weitere Besonderheit: Die 50 bis dahin schnellsten
Läufer und die 5 schnellsten Läuferinnen starten 3h nach dem langsameren Rest.
Damit soll erreicht werden, dass auch die schnellen Läufer in der Dunkelheit
laufen müssen. Das hat den Vorteil, dass man auf diese Weise auch die schnellen
Läufer unterwegs mal laufen sehen kann. Die Ersten müssten mich so nach etwa 5h
überholen. Also: Augen auf und vor allem die Kamera für einen Schnappschuss
bereithalten! Ich beginne das Ganze recht gemütlich in meinem 15:5er Rhythmus.
Der ausgetrocknete Salzsee leuchtet schon von weitem! Außerdem kann man hier zur
Abwechslung mal wieder richtig laufen! Leider ist die Strecke auf dem Salzsee
nur recht kurz (ca. 2km), danach geht's erst mal wieder bergauf und anschließend
geht es durch ein ‚sandy' Flussbett! Auf dieser Etappe treffe ich Angie an jedem
Checkpoint, obwohl das nicht abgesprochen ist! Das macht richtig Spaß und es ist
auch beruhigend, zu wissen, dass der Partner auch ohne Probleme (wenigstens
weitgehend ...) unterwegs ist! Nach etwa 22 km sind zwei Flussbette direkt
hintereinander zu queren. Das Letztere von den beiden ist besonders tückisch, da
es von mehr als mannshohen Büschen bewachsen ist. Das erschwert die Orientierung
ungemein, zumal auch noch ein ordentlicher Wind weht (na ja, ein Sandsturm war's
nicht gerade, aber sehen konnte man trotzdem nicht viel ...).
Hier
habe ich auch das erste Mal meinen Kompass benutzt, um wenigstens grob die
Richtung beizubehalten! Am Ende des zweiten Flussbettes dann die große
Überraschung: Die eigentliche, markierte Piste verläuft rechts von mir und dort
rauscht gerade der ‚marokkanische ICE' (die beiden Ahansal's mit zwei
marokkanischen Begleitern) an mir vorbei. Wenigstens kann ich noch schnell ein
Foto machen! Ich würde mich ja gerne ‚anhängen', aber die sind viel zu schnell;
die laufen auch in tiefstem Sand noch schneller als ich einen schnellen Zehner
zu Hause (ohne Rucksack und mit einem Tag Erholung hinterher). Ist schon Klasse
anzusehen!
Nach dem CP4 beginnt ein besonders eindrucksvoller Teil
der Strecke: Es geht durch sandige Berge dem Sonnenuntergang entgegen.
Auch hier verteilen sich die Läufer auf eine ordentliche Breite, viele gehen
ihre eigenen Wege. Dabei kann man so richtig schön abschalten und genießen! Ab km
50 geht's leicht, aber kontinuierlich bergab, CP5 entgegen. Dieser ist schon von
weitem durch den Laser zu sehen, welcher die Läufer zwischen CP5 und CP6 führen
soll. An CP5 treffe ich Angie für heute zum letzten Mal: Wir versorgen gemeinsam
ihre Blasen an den Füßen, während sie sich von einem Koreaner die Schultern
massieren lässt. Sie ist etwas müde und meint, dass sie wahrscheinlich an CP6
etwas ausruhen wird, bevor sie die letzten 14 Kilometer dieser Etappe in
Angriff nimmt. Der Laserstrahl zwischen CP5 und CP6 hat wohl etliche Läufer
‚genervt', weil sein Ende einfach nicht näher kommen will! Ich habe diese
Probleme nicht, dafür fällt es mir aber unheimlich schwer, der geraden Linie des
Lasers zu folgen! Es ist doch eigentlich ganz einfach: immer nur geradeaus
laufen! Aber wie ich mich auch konzentriere, mal ist der Laserstrahl links, mal
rechts von mir. Irgendwie komme ich immer wieder von der geraden Linie ab! Ob
das wohl an der Uhrzeit liegt: Ich komme so gegen 22:30 im CP6 an! Dieser ist
besonders idyllisch, es lodern zwei Lagerfeuer unter einer Tamarinde. Das Ganze
lädt zwar zum Verweilen ein, ich koche mir aber trotzdem nur eine Suppe (wobei
ein freundlicher Franzose sein restliches Esbit mit mir teilt) und laufe direkt
weiter (was man eben so laufen nennt nach 60 Kilometern und etwa 14 Stunden bei
44°C). Die letzte Stunde fällt mir besonders schwer: Obwohl die restliche
Strecke doch nicht so schwer ist, wie vorhergesagt, stapfe ich diese letzte
Stunde fast nur noch vor mich hin. Das Flussbett will und will kein Ende nehmen!
Zwischendurch laufe ich eine ganze Zeitlang ohne Stirnlampe und stelle fest,
dass man im Halbdunkel fast besser sieht als mit der Stirnlampe, welche nur
einen kleinen Kreis ausleuchtet. Ich kämpfe mich von einem grünen Leuchtstab
(zur Markierung der Laufstrecke etwa alle 500 m aufgestellt) zum nächsten, immer
in der Hoffnung, dass hinter dem nächsten Leuchtstab das Ziel wartet. Aber: 14km
können sich ganz schön in die Länge ziehen, besonders, wenn man zu einer Zeit
unterwegs ist, zu welcher der Körper üblicherweise ausruht. Unterwegs laufe ich
eine ganze Zeitlang neben einem anderen Läufer her. Unsere Unterhaltung
beschränkt sich allerdings nur auf die gegenseitige Versicherung, dass wir beide
müde sind. Irgendwann verschwindet besagter Läufer dann weiter rechts von mir
aus meinem Blickfeld. Anyway: Es ist trotzdem schön, für die kurze Zeit jemanden zu haben, mit dem man sein Leid teilen kann! Im Ziel (da ist es
immerhin schon 2:00) wartet dann die nächste Überraschung auf mich: Das Zelt Nr.
88 ist von anderen Läufern belegt. Einige Zelte sind an den CP's unterwegs
aufgebaut und stehen daher natürlich nicht im Biwak!
Der Mann an der Rezeption empfiehlt mir, mich doch
einfach in das nächste Zelt mit einem freien Platz zu verpflanzen. Nach dieser
Strecke habe ich aber keinen Antrieb mehr und beschließe (wie einige andere
Läufer auch schon), meinen Schlafsack vor den Zelten auszurollen. Da meine
bessere Hälfte fehlt (Angie übernachtet am CP6), teste ich ein koreanisches
Wärmekissen gegen die Kälte im Schlafsack: das ist zwar kein Ersatz, hilft aber
tatsächlich gegen die Kälte! Essen verschiebe ich auf den nächsten morgen,
schlafen ist erstmal wichtiger! Immerhin habe ich eine neue persönliche
Bestleistung bezüglich der zurückgelegten Strecke aufgestellt!
Den Rest des folgenden Tages vertrödelt jeder nach
seinem Belieben. Manche nutzen die Gelegenheit zu einem
Waschtag, andere sonnen sich („ich bin ja schließlich im Urlaub"!), wieder
andere schlafen einfach noch etwas (zu denen gehöre ich auch). Wahrscheinlich
wäre es besser gewesen, die Zeit zu etwas Bewegung oder zum Dehnen zu nutzen,
denn am Nächsten morgen bin ich etwas schwergängig (kann aber doch nicht an der
langen Etappe gelegen haben!). Man(n) lernt halt nie aus!
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5.
Etappe, 11.04.03
Heute früh ist es sehr heiß, es soll heute sogar noch
heißer werden als gestern (wird es auch: um 12:00 Uhr werden 46.5 °C gemessen!).
Die
heutige Marathon-Etappe führt von Rich El Bas (wen wundert's) nach Tizi
N'Izelguene. Das Roadbook verspricht
wieder von ‚stony ground'. Die Strecke ist auch wirklich sehr schön
zu laufen (man kann sogar öfter laufen J).
Wir durchqueren viele Dörfer, wo ich teilweise mit Begleitung der örtlichen
Jugend laufe. Bei km 32 erreichen wir eine Oase
mit etlichen Palmen (die lädt eigentlich eher zum Verweilen ein, aber ich bin ja
zum Laufen hier …). Der Rest der Strecke ist steinige
Piste, wo man wirklich richtig laufen
kann und wo ich auch etliche andere Läufer
überhole! Im Ziel wartet dann tatsächlich Jean auf ihren Ron (und natürlich auch
auf uns andere …). Sie ist zusammen mit einigen weiteren englischen ‚Touristen'
als Besucher angekommen und wird die letzten paar Tage mit uns (allerdings im
‚weißen'
Camp der Organisation) verbringen. Wir warten eine ganze Zeit gemeinsam auf Ron
und haben währenddessen viel zu erzählen! Am Abend ‚tobt' dann noch ein kleiner
Sandsturm durchs Camp, aber wir sind ja schon an den allgegenwärtigen Sand
gewöhnt. Das wird nun die letzte Nacht im Berberzelt! Schade eigentlich, dass
diese Woche so schnell vorüberging! Wir müssen mit unseren Mitbewohnern
unbedingt noch die Adressen austauschen, um den Kontakt nicht zu verlieren! Das
ging jetzt eigentlich einfacher, als wir uns das vorher vorgestellt haben.
Allerdings haben Angie und ich sehr viel Zeit in das Zusammenstellen der
Ausrüstung investiert, das zahlt sich nun aus. Wir haben beide keine größeren
Probleme sondern nur unsere ‚Alibi-Blasen' („wir sind hier eigentlich zuständig
für die medizinische Versorgung der maroden Läuferfüße und nicht für Pediküre"
hört Angie, als sie in der Klinik ihre (kleinen) Blasen versorgen lassen will).
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6.
Etappe, 12.04.03
Nun ist es soweit: Die letzte Etappe liegt vor uns. 22
km von Tizi N'Izelguene nach Tazzarine. Es wird heute nochmals etwas
wärmer (um
10:00 Uhr haben wir schon 39°C und keinen Wind zum kühlen!). Dementsprechend
schleppend fühlt sich diese Etappe für mich heute auch an. Die letzten 2 km
haben wir tatsächlich wieder eine richtige, befestigte Straße vor uns! Teer, ja
was ist das denn? Mit dem leeren Rucksack kann man auch richtig rennen! Trotzdem
ist Angie hier wieder vor mir! Etwa 1.5 km vor dem Ziel überhole ich den blinden
Koreaner und seinen Begleiter. Mein freundlicher Gruß wird erwidert
mit: „your wife is always in front of you!" Ich weiß! Und es freut mich, denn
dann geht es ihr auch gut! Und das mit dem ‚always' stimmt so auch nicht ganz,
jeder von uns beiden hat 3 Etappen unserer internen Wertung gewonnen! Wenn das
kein Team ist!
Im
Ziel herrscht tolle Stimmung! Die letzten beiden Kilometer durch Tazzarine
werden durch etliche Zuschauer ‚verkürzt’, die Längenangaben zum Ziel
differieren aber von 1 km bis zu 3 km. Nur nicht nervös machen lassen! Viele
Kinder sind besonders an den bunten Trinkflaschen der Läufer interessiert und
scheinbar werden die Läufer großzügiger, je kürzer die Distanz zum Ziel ist!
Der Anblick des Zielbanner („das Ziel ist um diese Ecke
und dann nur noch 100m!“) jagt einem richtige Schauer über den Rücken! „Ich
hab’s tatsächlich geschafft!“ denkt wohl jeder im Ziel! Das Gefühl ist
überwältigend und unbeschreiblich!
Im Ziel steht Patrick Bauer, begrüßt jeden Läufer
höchstpersönlich und überreicht auch fleißig die Siegermedaillen! Ja:
ich hab’ sie auch!
Hinterher im Bus wird mir eigentlich das erste Mal
bewusst, wie sehr ich doch ‚rieche' (keine Sorge, dass Bild meines Shirt's ist
geruchsfrei!). So langsam
wird's
unangenehm und Zeit für eine Dusche! Um den Andrang im Hotel und den Anschlag
auf die Warmwasserversorgung der Hotels zu reduzieren, werden im Ziel Fahrkarten
für die zeitlich versetzt fahrenden Busse verteilt. Das Ganze funktioniert, es
gibt im Hotel weder Probleme mit der Zimmerverteilung noch mit dem Gepäck und
die Duschen funktionieren einwandfrei! Wie schön kann doch so eine Dusche sein!
Nach 5 Minuten duschen (ehrlich: länger war's wirklich nicht) sieht meine Haut
aus, als hätte ich 5 Stunden in der Badewanne gelegen: total runzelig. Die ist
wohl keine Seife mehr gewöhnt!
Nach der Dusche gibt es etwas Freizeit, welche man an
der Hotelbar mit einem Bier verbringt (mehr gibt der ‚schnelle’ Service nicht
her L) und dann
geht’s ab zum wohlverdienten Essen: das Buffet ist reichlich und besonders die
Vorspeisen, die Hauptspeisen und das Dessert (also ALLES
J) werden gerne und vor
allem reichlich genommen! Es soll Läufer gegeben haben, welche am nächsten Tag
Probleme mit der Verdauung hatten! Es fällt aber auch schwer, sich zu beherrschen, wenn man nach einer Woche mit Trekkingmahlzeiten und etwas
eingeschränkter Auswahl an frischem Obst und Gemüse einem solchen Buffet
gegenübersteht!

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Nachspann
Die Nacht war sehr bequem (ob das an dem Bett lag, oder
an dem Wein, oder an dem guten Essen oder an einer Kombination aus all dem ???).
Das Frühstück ist ganz ok, allerdings kurz nach Beginn schnell auf ein Minimum
reduziert (was Läufer so alles Essen können ...). Nach dem Frühstück werden
erstmal die obligatorischen MdS-Souvenirs wie Buff, Hemd und Aufnäher gekauft
und das Finisher-Shirt abgeholt! Dabei haben wir auch noch viel Zeit, uns mit
Jean und Ron über die alten Zeiten in China zu unterhalten. Wir können es noch
immer nicht so richtig glauben, dass wir das, was wir vor 2 Jahren in China
beschlossen hatten, jetzt wirklich in die Tat umgesetzt haben! Jetzt müssen
eigentlich wieder neue Ziele her, aber das hat Zeit.
Den Rest des Tages verbummeln Angie & ich in Quarzazate.
Die Siegerehrung am Abend wird im Innenhof unseres
Hotels abgehalten. Dabei fällt mir auf, dass doch etliche Läufer ziemlich
lädiert (besonders die Füße) und am Ende ihrer Kräfte sind. Ich könnte heute, im
Gegensatz zu einigen anderen, wieder einen Marathon mit Rucksack laufen (ich
weiß, hinterher kann man das immer leicht sagen J)!
Nach der Siegerehrung gibt's wieder ein reichliches und sehr üppiges Abendessen.
Diesmal sind wir aber schlauer und schlagen nicht (ganz) so heftig zu wie
gestern! Da unser Abflug morgen recht früh stattfindet (Abfahrt des Busses am
Hotel um 4:00), wird die Nacht nach der Siegerehrung recht kurz. Morgen geht es
dann leider schon wieder zurück nach Deutschland L).
Viel später …
So im Nachhinein betrachtet war das Ganze nicht so
schwer, wie wir das uns vorher ausgemalt hatten.
Das lag aber hauptsächlich daran, dass Angie und ich
uns vor dem Lauf viele Gedanken über unsere Ausrüstung gemacht haben. Auch die
persönlichen Kontakte zu vielen ehemaligen MdS-Teilnehmern und deren Erfahrungen
mit der Ausrüstung haben uns sehr viel geholfen.
Der MdS ist zweifellos sehr anstrengend, ist jedoch zu
bewältigen, wenn man gesundheitliche Probleme ausschließen kann. Viele dieser
Probleme kann man durch Auswahl der richtigen Ausrüstung von vornherein
vermeiden! Die Schuhe zum Beispiel können wirklich nicht groß genug sein. Meine
waren 1 Nummer größer als meine sonstigen Laufschuhe und hätten immer noch
wenigstens eine halbe Nummer größer sein dürfen (aber dann hätte ich ja
überhaupt keine Blase gehabt J).
Und die Gamaschen helfen tatsächlich, den Sand aus den Schuhen zu halten, sodass
keine Reibung zwischen Fuß und Schuh entsteht!
Mein Fazit lautet: Ich würde den MdS
(oder einen vergleichbaren Lauf) jederzeit wieder machen (ich könnt' grad'
wieder losfahren JJ)!
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